Donnerstag, 4. Februar 2016

Flüchtlingskrise: Die Lust am Untergang

Den Text, den ich in der vergangenen Woche für den Newsletter meines Chefs Thorsten Hoffmann verfasst habe, teile ich gerne auch hier:  

Was mich in der aktuellen Flüchtlingskrise am meisten erschreckt, finde ich regelmäßig in meinem Postfach. Viele Mails, die mich in diesen Tagen erreichen, enthalten wüste Beschimpfungen und auch Drohungen. Die sachlicheren sprechen oft von der angeblichen Katastrophe, auf die die Kanzlerin unser Land zusteuere. Dabei triefen diese Schreiben vor Häme und heimlicher Schadenfreude. Es ist eine Lust am Untergang die dort spürbar wird und die ich nicht verstehe. Viele wünschen sich geradezu ein Scheitern der Politik in der Flüchtlingsfrage. Aber was dann?

Angela Merkel ist oft kritisiert worden für ihren Satz „Wir schaffen das!“, doch seien wir ehrlich: Eine Alternative dazu gibt es nicht. Scheitern ist keine Option. Wir können vielmehr selbstbewusst sein, denn unser Land ist stark. Gemeinsam sind wir in der Lage Großes zu leisten, auch jetzt.

In der Vielstimmigkeit der Katastrophenapostel geht leider viel zu oft unter, was wir gemeinsam bereits geschafft haben. In dieser Woche hat sich die Koalition auf das Asylpaket 2 geeinigt. Das heißt: Die zentralen Aufnahmezentren kommen, die Schnellverfahren werden Wirklichkeit, der Familiennachzug wird begrenzt und die nordafrikanischen Staaten Marokko, Tunesien und Algerien werden zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt. Die Bundespolizei kontrolliert mit großem Aufwand unsere Grenzen im Süden und der neue Flüchtlingsausweis - das BAMF hat in dieser Woche mit der Ausgabe begonnen – wird die Zahl der unregistrierten  Flüchtlinge weiter verringern. 

Rechtsstaat und Demokratie mögen uns manchmal Geduld abfordern, wenn nicht alles so leicht und schnell geht, wie wir es gerne hätten.  Aber glauben Sie mir: Während andere schreien und hetzen, arbeiten viele von uns an Lösungen. Leise, aber effektiv.

tl;dr: Scheitern ist in der Flüchtlingskrise keine Option.