Pause am Fuß der Usambaraberge. |
Bevor die Leprahilfe den Bedford bei einer Auktion der britischen Armee erstanden hat, war er im Irak im Kriegseinsatz. Die Tarnfarbe musste vor der Einfuhr nach Tansania übermalt werden. Das kleine aufgemalte Känguru auf der Türe - wohl ein Symbol der Armeeeinheit - haben wir trotzdem gelassen. Das 7.Signal-Regiment der britischen Armee in Elmpt - unter dem Kommando von Major Peter Alexander - hatte die LKW nochmals besonders gründlich durchgecheckt, als klar war, dass die Leprahilfe sie für Tansania ersteigert hat.
Hinter Daressalam weitet sich das Land und die Straße führt vorbei an Bananen- und Sisalfeldern nach Norden. Vorbei an der langen Kette der Usambara- und der Para-Mountains, die umso grüner werden, je weiter wir vorankommen. Und plötzlich ist er da. Von Anfang an riesig und majestätisch taucht der Kilimandscharo aus dem Dunst auf. Unser Ziel an diesem Tag.
In Moshi, am Fuß des gigantischen Berges, stellen wir den LKW im Klosterhof der Schwestern vom Orden „Unsere liebe Frau vom Kilimandscharo“ ab. Mit dem Landrover fährt uns Schwester Dr. Henrika Henrikus bergauf nach Kibosho. Dort 1.400 Meter hoch, inmitten des Urwaldes, zwischen Bananen, Eukalyptus- und Mangobäumen leitet sie ein großes Hospital. Es ist finstere Nacht als wir ankommen. Ich habe vom langen Tag einen leichten Sonnenstich. Für meinen Vater gibt noch eine besondere Überraschung. Im Vorgriff auf seinen Geburtstag am 19. August gibt es eine unglaublich bunte Torte. Auch ich fühle mich beschenkt: In der Höhe sind die Nächte so kühl, dass es keine Mücken gibt. Das erste Mal seit zwei Wochen schlafe ich ohne Moskitonetz.
Am nächsten Morgen stehen allerlei Besichtigungen auf dem Plan. Voller Stolz zeigen uns die Schwestern die Krankenbetten, die Wasserversorgung, die Medikamente, das Ultraschallgerät, die Mutter-Kind-Station, den Brutkasten, die Biogasanlage, die Energiesparöfen und den im Bau befindlichen Operationssaal. Alles Projekte, die von der Leprahilfe in Schiefbahn unterstützt wurden. Hinter dem Wald, der das Hospital umgibt, ragt eine große romanische Kirche auf. Ein unwirkliches Bild. Deutsche Spiritaner-Missionare haben hier die Basilika das Klosters Knechtsteden nachgebaut.
Anschließend verlassen wir die angenehme Höhe schon wieder. Im Kloster in Moshi haben die Schwestern noch eine Bitte: Sie brauchen Ersatzteile für einen kaputten LKW. Als wir uns den Wagen anschauen, können wir es nicht glauben. Vor uns steht ein echter Oldtimer. Das Baujahr des Wagens dürfte in den 40er oder 50ern liegen. Gut gepflegt lief er ein halbes Jahrhundert. Überall wo ich auf Schwestern-Orden treffe, beeindruckt mich die Organisation, Verantwortung und Sauberkeit.
Am Grab von Pater Julius, einem Freund, in Loruvani. |
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tl;dr: Die Basilika des Klosters Knechtsteden steht nachgebaut am Hang des Kilimandscharo.